Klassische Kategorien auf Fotografie, Video oder Aktionskunst erweitert

Eriko Yamazaki hat sich vor der grünen Zweckarchitektur in den hintersten Winkel der Halle verzogen. Ihre faszinierenden Skulpturen sind hier
versteckt, aber sehr gut platziert. Aus dem Mauerwerk wachsen Würste, auf dem Boden und hinter einem Wandvorsprung wuchern organische
Gebilde zwischen Wespennest und barocker Grotte.
Ihre Skulpturen aus Ton und Pappmaché erinnern an die Objekte, die der britische Künstler Anish Kapoor zurzeit im Martin-Gropius-Bau zeigt. Die
Japanerin ist zwar Fan, hat sich aber dennoch nicht von dem Kunstmarktstar inspirieren lassen. Ihr Antrieb ist offenbar eher spiritueller Natur.
"Ich kann mich nicht erinnern, wer ich einmal war.", erklärt sie. Dem Anschein ihrer Objekte nach, könnte sie ein kleines Tier gewesen sein, ein
Maulwurf vielleicht, die unterirdische Gänge gräbt oder eine Termite, die kunstvolle Häuser errichtet. Die Diplomandin will noch ein Jahr an der
Kunsthochschule Weißensee bleiben und Meisterschülerin bei Hannes Brunner werden.
Mal sehen, wie es weitergeht. Offiziell zeigt die Ausstellung Abschlussarbeiten in Bildhauerei und Malerei. Doch wird das nicht so eng gesehen.
Viele Künstler erweitern die klassischen Gattungen auf Medien wie Fotografie, Video oder Aktionskunst.